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Jonas aus der 7a legt sein erstes Projekt in der Holzwerkstatt beiseite und ist froh es mit nach Hause nehmen zu können. Dort wartet seine Familie schon gespannt auf das Ergebnis der ersten Monate in der Holzwerkstatt. Beim Projekt Spielbrett ging es ihm darum, den Werkstattbetrieb, die Werkzeuge und das Material kennenzulernen.

Mit dem neuen Projekt, das er sich ausgesucht hat, wird er in die Kunst der handwerklichen Holzbearbeitung einsteigen und lernen, wie man ein raues, an der Tischkreissäge grob zugeschnittenes Holz mit den Handwerkzeugen Hobel, rechter Winkel und Streichmaß auf ein genaues Maß arbeitet.

Jonas hat seine Projektunterlagen studiert, eine Materialliste erstellt und das erste Holz erhalten.

Abrichten1Jetzt gilt es erst einmal zu verstehen, was mit dem Begriff Abrichten gemeint ist. Im Theoriebaustein zu diesem Thema lernt er anhand von Skizzen, Abbildungen und Beschreibungen, wie er das Holz auf der ersten Fläche in einem technischen Sinne gerade und glatt hobelt. Er hat drei Möglichkeiten sein Ergebnis zu kontrollieren. Doch es ist zum Haare raufen! Den Hobel so zu führen, dass er genau das macht, was Jonas will, ist eine echte Herausforderung.

JonasKontrolle klein

Das alte deutsche Sprichwort gilt hier im wahrsten Sinne des Wortes: „Wo gehobelt wird, da fallen Späne“ Die Gefahr lauert allerdings darin zu viel abzurichten und das Holz immer dünner werden zu lassen. So muss Jonas abwägen, wann er sein Ziel mit welcher Qualität erreicht hat.

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Doch er ist zufrieden und markiert sich die erste, fertig abgerichtete Seite. Auch die zweite angrenzende Seite wird abgerichtet, muss aber zusätzlich noch im 90° Winkel zur Ersten stehen. Eine weitere Hürde die gemeistert werden will.

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Auch Lina aus der 7b nimmt diese Hürde mit Bravour. Sie kontrolliert ihr Ergebnis mit dem rechten Winkel und ist zufrieden. Die Basis für ein maßgenaues und rechtwinkeliges Werkstück ist gegeben, das nun auch noch auf das richtige Breiten- und Stärkenmaß gehobelt werden muss. Das Streichmaß als traditionelles Anreißwerkzeug muss dazu exakt an den abgerichteten Seiten entlanggeführt werden und markiert dann das parallele Breiten- und Stärkenmaß in Form einer kleinen Kerbe. Die erleichtert Lina das „Auf-Maß-Hobeln“ erheblich, hat sie doch jetzt eine Ziellinie, bis zu der hinarbeiten kann.

LinaStreichmaß klein

LinaKontrollblick klein

Es ist nun Zeit, diese ersten beiden Tätigkeiten an deren Ergebnissen bewerten zu lassen, um dann anschließend das Werkstück noch auf die richtige Länge zu arbeiten. Da dies jedoch quer zur Wuchsrichtung erfolgt, ist der Arbeitsablauf ein anderer. Neben der Maßgenauigkeit spielt auch beim Längenmaß die Rechtwinkligkeit eine große Rolle. Nachdem beide das erste Ende des Holzes mit Säge und Schleifpapier bearbeitet haben messen sie von dieser Stelle aus die Länge ab und markieren sich dort eine umlaufende Linie als sogenannte Ziellinie. Nach Zugabe von 1-2 Millimetern sägen die Beiden an der Sägelinie das überstehende Holz ab, um es anschließend mit Hobel und Schleifpapier exakt auf das vorgegebene Maß zu arbeiten. Nicht nur Jonas und Lina sind erleichtert, als sie erfahren, dass nach diesen Erfahrungen nicht mehr auf Maß gehobelt werden muss, da bei zukünftigen Projekten die Hölzer an der Maschine fertig ausgehobelt werden. Nach der Handarbeit verstehen die Beiden jetzt viel besser, wie die Holzbearbeitungsmaschinen das Holz bearbeiten, um ein perfektes Projekt zu realisieren.

Die nächsten handwerklichen Herausforderungen warten schon auf die Beiden und deren Mitschüler*innen der Holzgruppen.