Nach fast dreißig Jahren in der Holzwerkstatt ohne ein Projekt Schneidebrett wagen sich Fabian, Mateo, Jonas, Florian, Nino, Maximilian und Ali zu Beginn des siebten Schuljahres an eine Neuauflage dieses interessanten Küchenutensils. Die Begeisterung ist ihnen anzusehen, doch was ist so besonders an einem einfachen Holzbrett?
Sei es ein Brot, ein Stück Käse oder ein Stück Schinken, eine natürlichere Unterlage zum Schneiden von Lebensmitteln gibt es nicht wirklich! Der Verfasser, zum Beispiel, nutzt tatsächlich noch Schneidbretter aus seinen Lehrjahren und möchte sie nicht mehr missen.
Das Schneidebrett ist Klassiker der Holzbearbeitung und seine Herstellung gehörte in ersten 25 Jahren des Handwerksunterrichts zum Standardrepertoire der Schülerinnen und Schüler im Bereich Holz. Wie die Jahresringe vom Alter des Holzes erzählen, so sind es bei einem solchen Brett zusätzlich die Schnittspuren jahrelanger Schneideaktionen.
Die Jungen (meist sind die Gruppen jedoch gemischt) müssen fünf Holzleisten so bearbeiten, dass die Fugen der schmalen Seitenflächen glatt und gerade sind, damit sie so verleimt werden können, dass die Übergänge, bis auf die unterschiedliche Maserung, nicht mehr wahrzunehmen sind.
Diese grundlegende handwerkliche Fähigkeit nennt man Abrichten und nicht nur die Gruppe der 7b schafft dies überraschend gut, auch die beiden mit Jungen und Mädchen gemischten Gruppen der Parallelklassen erzielen die gleichen Qualitäten.
Individuelle Formen bekommen die Bretter durch die Möglichkeit eigene Formen auszusuchen, auf das Holz zu übertragen und an der Elektrischen Laubsäge auszuarbeiten.
Den letzten Schliff erhalten die Bretter mit Kork und Schleifpapier. Um einen gesundheitlich unbedenklichen Oberflächenschutz zu bekommen werden die Bretter abschließend zu Hause mit Speiseöl eingerieben.
Die Bewertungskriterien für die individuellen Projekte setzen sich zusammen aus Einzelnoten für die Qualität der Fugen, die Oberflächenbearbeitung, die Gestaltung der Außenform, die Bearbeitung der Kanten und Seitenflächen, sowie des Zeitaufwandes für die Herstellung des Brettes.
Mögen die fertigen Schneidebretter ihren Herstellern und Herstellerinnen möglichst lange ein wichtiges Hilfsmittel im Haushalt und eine bleibende Erinnerung an ihre ersten Handwerkserfahrungen am Stoppenberg sein!